BUND Landesverband Bremen

Anderer Umgang mit Wasser jetzt! JHV fordert nachhaltiges Wassermanagement

20. Juni 2024 | BUND Landesverband Bremen

Mitglieder des BUND Bremen fordern ein nachhaltiges Wassermanagement

Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf (2.v.r.) besuchte die Jahreshauptversammlung des BUND Bremen. Links neben ihr die BUND-Vorsitzenden Dieter Mazur und Christine Cramm.  (Bernd Quellmalz)

Bei ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung haben sich die Mitglieder des BUND Bremen mit der Resolution „Anderer Umgang mit Wasser erforderlich!“ an die Öffentlichkeit gewandt. Nach Ansicht des BUND stellt die voranschreitende Klimakatastrophe nicht nur den globalen Süden, sondern auch den reichen Norden vor eine existenzielle Herausforderung. Denn Extremwetterereignisse bescheren in zunehmendem Tempo entweder zu wenig Wasser in Form von lang anhaltender Hitze und Dürre oder zu viel Wasser in Form von Starkregen und verheerenden Überschwemmungen. Hierfür müssen Politik und Verwaltung jetzt umgehend Lösungen entwickeln, so der BUND.

„Wir benötigen jetzt dringend einen Umbau unserer Städte, auch von Bremen, zu sogenannten Schwammstädten, die Wasser speichern und wieder abgeben können“, fordert Dieter Mazur, Vorsitzender des BUND Bremen. „Hierfür braucht es ein radikales Umdenken in der Stadtplanung: unversiegelte Flächen müssen konsequent erhalten bleiben.“ Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf bestätigte in ihrem Grußwort den Bedarf zu Klimaanpassung, Wasserschutz und –management: „Es ist richtig, dass wir einen anderen Umgang mit Wasser brauchen. Mein Ressort ist in diesem Bereich daher sehr aktiv. Wir nehmen mit einem Kataster versiegelte Flächen in den Blick, um sie dann wo immer möglich aufzubrechen. Wir stärken unsere Naturschutzgebiete, die Wasser halten können. Wir sorgen uns um unser Stadtgrün, das nicht nur gut für unsere Gesundheit ist, sondern auch unser Stadtklima kühlt. Diesen Weg gehen wir konsequent weiter, um unsere Städte an die bereits heute unabwendbaren Folgen des Klimawandels anzupassen und lebenswert für die Menschen zu erhalten.“ Erforderlich seien aus Sicht des BUND aber auch neue Wassermanagementkonzepte für die Niederungsgebiete an Wümme, Lesum, Ochtum und Weser, wo auch wertvolle Naturschutzgebiete liegen. Mazur: „In trockenen Zeiten müssen wir immer zuwässern können. Dagegen benötigen wir bei starkregenbedingten Flutwellen einen besseren Schutz und eine Wasserrückhaltung im Einzugsgebiet der Flüsse. Darüber hinaus darf in Überschwemmungsgebieten nicht mehr gebaut werden.“ Der BUND betont, dass eine weitere Vertiefung von Unter- und Außenweser dagegen die Sturmflut noch höher und schneller ins Land holen würde. „Alle Pläne zu diesem sinnlosen Flussausbau müssen endlich gestoppt werden“, sagt Mazur.

Der BUND fordert jetzt von der Landesregierung, eine Wasserstrategie in Anlehnung an die Nationale Wasserstrategie zu entwickeln, die die Trinkwasserversorgung sowie den gesamten Wasserbedarf der Städte und die verfügbaren Ressourcen berücksichtigt. Darüber hinaus müssen nach Ansicht des BUND die Investitionen in blau-grün-graue Infrastruktur, u.a. die Fördertöpfe für Grau- und Regenwassernutzung, Versickerung sowie Dach- und Fassadenbegrünung erhöht werden. Weiterhin fordert der BUND, endlich die Flächenversiegelung zu stoppen und die Entsiegelung zu fördern.

Die Resolution zum Wassermanagement gibt es hier zum Herunterladen. Bei der BUND-Jahreshauptversammlung wurden Christine Cramm und Dieter Mazur als Vorsitzende, Ute Golasowski als Schriftführerin sowie Jonas Daldrup, Jasper Meya und Doris Sövegjarto-Wigbers als Beisitzende bestätigt. Der Bremer Landesverband des BUND zählt rund 9.000 Mitglieder und Förderer.

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