Adebar ist zurück

28. März 2023 | Artenschutz, Bavendamm

BUND: Weißstorch auf Hof Bavendamm gelandet

 (Georg Wietschorke)

Der BUND Bremen gibt bekannt, dass auf Hof Bavendamm jetzt der erste Storch eingetroffen ist. Er ist aus einiger Entfernung gut zu beobachten. Der Umweltverband hofft nun, dass das Storchenpaar bald wieder komplett ist. Traditionell nennen die Aktiven vom BUND die Bavendammstörche seit Jahren „Max“ und „Meta“, nach den langjährigen BUND Mitgliedern Max und Meta Zielinsky, die durch ihren Nachlass 2010 den Bau der Nisthilfe ermöglicht haben.

„Schon seit 2015 brüten regelmäßig Störche auf Hof Bavendamm“, freut sich Georg Wietschorke vom BUND Bremen. „Die Storchennisthilfe auf dem Hof ist nun wieder besetzt. Früher als im letzten Jahr hat ein Weißstorch die Nisthilfe in Beschlag genommen und wartet nun auf eine Partnerin.“ Ein zweiter Storch wurde von Bauer Lars Wilkens zwar schon gesichtet, aber er tut sich mit einer Partnerschaft offensichtlich noch schwer. Wietschorke: „Nun hoffen wir, dass es dieses Jahr zu einer erfolgreichen Brut kommt, nachdem im letzten Jahr beide Storchenküken gestorben sind, vermutlich an der Vogelgrippe.“ Der Storch lässt sich von der Waller Straße aus bei Hausnummer 300 gut beobachten. Der BUND bittet aber dringend darum, sich dabei ruhig zu verhalten und ihn nicht durch Rufe oder gar Fahrradklingeln zu beunruhigen. Die Kurve am Hof ist außerdem sehr unübersichtlich. Darum ist es ratsam, sich nicht auf die Straße zu stellen.

Weitere Infos über den Wiesenvogelschutz in Bremen.

Hintergrund

Der Weißstorch steht noch immer auf der roten Liste der gefährdeten Arten, aber die Bestandszahlen nehmen seit den 1980er Jahren deutschlandweit wieder zu. 1991 gab es im Land Bremen nur noch ein einziges Brutpaar. 2020 brüteten in Bremen dagegen schon wieder 11 Storchenpaare. die 16 Junge großzogen. Das ist auch ein Erfolg des Naturschutzes. Denn immer mehr Grünland wird ökologisch bewirtschaftet und bietet auch dem Storch eine verbesserte Nahrungsgrundlage.

Außerdem spielt auch das seinem veränderte Zugverhalten eine Rolle dabei: Die Störche ziehen mittlerweile kaum noch nach Afrika, sondern überwintern zunehmend auf der Iberischen Halbinsel. Durch die verkürzte Zugstrecke benötigen sie weniger Kraft und sind deutlich geringeren Gefahren und Verlusten ausgesetzt. Dennoch besteht weiterhin eine Bedrohung der Störche durch den Verlust von feuchtem Grünland und dem Einsatz von Pestiziden. Auch Flächenverbrauch infolge von Siedlungs-, Gewerbeflächen- und Straßenbau erschwert die Nahrungssuche für Weißstörche und damit auch eine erfolgreiche Aufzucht. Schließlich müssen Storcheneltern täglich bis zu vier Kilogramm Futter heranschaffen. Dafür benötigen sie feuchtes Grünland im Umfang von 26 Fußballfeldern in der Nähe ihres Horstes. In Bremen sorgt die beispielhafte Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz in den BUND-Projekten, dass typische Vögel des Grünlandes weiterhin eine Zukunft haben.

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