BUND Landesverband Bremen

Neuzugang auf der Mahndorfer Düne: gefährderter Heidegrashüpfer entdeckt

09. Juli 2024 | Schutzgebiete

BUND-Aktiver entdeckt gefährdeten Heidegrashüpfer / Exkursion am 13.7.

Weibchen des Heidegrashüpfers  (Creative-Common-Lizenz-CC-BY-SA-2.5)

Im Landschaftsschutzgebiet Mahndorfer Düne hat Stefan Länder vom Arbeitskreis „Mahndorfer Düne“ des BUND Bremen jetzt eine neue Heuschreckenart gesichtet, den Heidegrashüpfer (Stenobothrus lineatus). Die Art ist in Bremen und Niedersachsen auf der Roten Liste als gefährdet geführt. Vor drei Jahren wurde der Heidegrashüpfer bereits schon mal dort gesehen, allerdings nur ein einzelnes Weibchen. Jetzt gelang der Nachweis von zwei männlichen Tieren. Der BUND vermutet, dass sich die Art jetzt auf der Fläche etabliert hat. Der BUND lädt zu einer Exkursion am 13. Juli auf die Mahndorfer Düne ein.

Die Mahndorfer Düne ist einer der letzten erhaltenen, durch eiszeitlichen Flugsand entstandenen Binnendünenreste im Bremer Raum. Solche Dünen entstanden früher entlang der Ufer langsam fließender, sandführender Tieflandflüsse. Durch Hochwasser wurden Sandmassen weiträumig außerhalb des „normalen“ Flussbettes abgelagert und dann vom Wind zu Flugsanddünen verdriftet. Wie sehr der Sand der Weser ehemals unser Landschaftsbild geprägt hat, ist für uns heute nur noch an den vielen Ortsnamen mit der Endung “-sand“ (Ochtumsand, Harriersand, Warflethersand) zu erkennen. Fast überall sonst ist der Binnendünenzug im Laufe der Jahrhunderte durch die bremische Siedlungsentwicklung abgetragen oder überbaut worden.

Doch gerade diese Relikte sind ein wichtiger Lebensraum für hochspezialisierte Pflanzen und Tiere. Hier herrschen extreme Lebensbedingungen: Wasser kann kaum gespeichert werden und die Temperaturen steigen stark an und fallen in der Nacht genauso stark ab. Dazu kommt ein geringer Gehalt an Nährstoffen. Sandlebensräume sind also Extremstandorte. Wer hier dauerhaft überleben will, muss diese Lebensbedingungen vertragen. Im Laufe der Zeit haben sich bestimmte Pflanzen- und Tierarten an diese Verhältnisse angepasst und können nur dort dauerhaft existieren. Vor allem für Wärme liebende Insekten ist die Düne ein kleines Paradies. Umso wichtiger ist es, diese Lebensräume zu erhalten und zu schützen! Der BUND Bremen ist seit 1985 Eigentümer dieses wertvollen Sand-Trockenrasengebiets und kümmert sich um die Freihaltung der Fläche.

Die BUND-Exkursion zur Mahndorfer Düne mit dem Biologen Stefan Länder findet am Samstag 13.7., 15 bis 16.30 Uhr statt. Dabei können Gäste seltene Arten wie die Blauflüglige Ödlandschrecke oder einige Tagfalterarten entdecken. Für ein gemeinsames Picknick bittet der BUND, Verpflegung selbst mitzubringen. Treffpunkt: Arberger Heerstr. 101 (vor Groothenn’s). Wer an einer Mitarbeit im Arbeitskreis „Mahndorfer Düne“ interessiert ist, ist herzlich willkommen und meldet sich bitte unter ak_mahndorfer_duene(at)bund-bremen.net. Weitere Infos gibt es unter www.BUND-Bremen.net.  

Bei Rückfragen:

Katharina Fuchs, E-Mail: katharina.fuchs(at)bund-bremen.net; Tel. 0421-79 00 251

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