BUND Landesverband Bremen

Erfolgreiche Einwanderin: Die asiatische Hornisse

Erfolgreiche Einwanderin: Die Asiatische Hornisse  (Umweltressort)

Die Nachricht einer Sichtung der asiatischen Hornisse hat sich unter Bremens Insektenfreunden verbreitet wie ein aufgebrachter Bienenschwarm.

„Momentan kann niemand sagen, ob sich die Vespa Velutina nigrithorax so erfolgreich ansiedelt wie beispielswiese in Frankreich oder Spanien. Dort ist sie auf jeden Fall für Landwirte im Obstanbau und für Imker*innen zum Problem geworden.“, so Daniel Urbach, Bremer Imker und Leiter des BUND Bienengartens in Walle. Die Stiche führten häufiger zu anaphylaktischen Schocks als bei anderen heimischen Wespen- und Hornissenarten, außerdem sei die Vermehrung der asiatischen Hornisse deutlich stärker als bei hiesigen Arten.

Trotzdem müsse abgewartet werden, da die Folgen für andere Insekten erst noch beobachtet werden müssen. Zurzeit gäbe es viele unterschiedliche Studien, in denen Bienen teilweise nur ein Drittel der eigentlichen Nahrung der asiatischen Hornisse ausmachten. Das Jagdverhalten ändere sich auch mit den Jahreszeiten sowie Untersuchungsgebieten.

„Die ersten Arbeiterinnen sind recht klein und gehen vor allem auf Schwebfliegen und kleine Wildbienen oder Wespen.“, erläutert Urbach weiter. „Zum Spätsommer, Herbst und Winter hin greifen sie gezielt Wespen und Honigbienennester an, auch wenn sich einige von den Bienen bereits im Winterschlaf befinden und sich nicht mehr verteidigen können.“

Trotz der vielen Pressemeldungen rät der BUND Bremen allerdings zur Besonnenheit. Die stetige Ausbreitung der asiatischen Hornisse ist keine Überraschung – seit 2004 hat sich das Insekt erfolgreich in Europa angesiedelt und ist seit 2014 in Deutschland unter Beobachtung.

Es ist zwingend wichtig, nicht zu pauschalisieren und ‚vorsichtshalber‘ sämtliche Hornissen zu beseitigen. Unsere heimischen Hornissen zählen nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Arten!

Mit einer Körpergröße von bis zu 2,5 cm bei den Arbeiterinnen und bis zu 3 cm bei den Königinnen ist die Vespa Velutina nigrithorax kleiner als die heimische Hornisse Vespa crabro, deren Königinnen bis 3,5 cm groß werden. Zwar lässt sich durch die markante dunkle Grundfärbung mit der deutlichen gelben Binde auf dem Hinterleib die asiatische Hornisse recht gut von der heimischen Hornisse unterscheiden, in der Aufregung können aber schnell fatale Verwechslungen passieren.

Der BUND Bremen und die Bremer Naturschutzbehörde raten bei einem Verdachtsfall Bilder oder kurze Videos an das Monitoring Portal Neobiota Nord zu melden. Bestätigt sich ein Verdachtsfall, werden automatisch die zuständigen Behörden informiert.

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